In meinem letzten Blog-Eintrag über meinen Weg zur ganzheitlichen Gesundheitheit als Zöli habe ich bereits über meine Suche nach ganzheitlicher Gesundheit und Linderung meiner Symptome als Zöli berichtet. Dabei bin ich auf den Ansatz der funktionellen Medizin gestoßen, der den Körper als ganzheitliches System betrachtet und nach den Ursachen von Krankheiten sucht.
In Teil 2 möchte ich nun über die Schritte der Blutentnahme (zur Kontrolle von Blutwerten, Mineralstoffen, Eisenwerten, Schilddrüsenwerten etc.) berichten und ihre Bedeutung erläutern.
Blutentnahme bei Zöliakie
Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft (DZG) empfiehlt nach der Diagnosestellung von Zöliakie folgende Maßnahmen:
Blutentnahmen: Es sollten zusätzliche Bluttests durchgeführt werden, um den Status von wichtigen Nährstoffen wie Ferritin (Eisenspeicher), Folsäure, Vitamin B12, Calcium, Vitamin D sowie die Leberwerte (GPT), den Schilddrüsenwert (TSH) und möglicherweise auch Zink zu überprüfen.
Verlaufskontrolle der Antikörper und anderer auffälliger Blutwerte nach 6 Monaten: Um den Verlauf der Zöliakie zu beobachten, sollten regelmäßige Kontrollen der Antikörper sowie anderer Blutwerte, die auf Nährstoffmängel oder Organschäden hinweisen könnten, nach 6 Monaten erfolgen.
Diese Empfehlungen der DZG dienen dazu, den Gesundheitszustand von Zöliakie-Patienten zu überwachen und eventuelle Nährstoffmängel oder weitere Probleme frühzeitig zu erkennen.
Blutentnahme bei Zöliakie - mein holistischer Ansatz
Bei meiner diesjährigen Behandlung habe ich insgesamt ca. 30 Blutwerte kontrollieren lassen. Leider werden bei den meisten Blutuntersuchungen nicht alle relevanten Werte berücksichtigt. Das Gesundheitssystem sollte ein Interesse daran haben, die Ursachen von Krankheiten frühzeitig aufzudecken und präventiv vorzusorgen. Leider ist es jedoch immer noch stark auf die Behandlung von Krankheiten ausgerichtet und vernachlässigt oft den ganzheitlichen Blick auf die Gesundheit.
In unserem hektischen Alltag bemerken wir oft nicht, dass sich gesundheitliche Faktoren schleichend verschlechtern. Es ist nicht normal, dass wir immer müder werden, Verdauungsprobleme sich kontinuierlich verschlimmern oder dass wir Hautprobleme haben. Doch bis wir handeln, braucht es manchmal einen deutlichen Hinweis wie beispielsweise starke Beschwerden. Oftmals greifen wir dann gerne zu schnellen Lösungen wie Tabletten, einer Wundersalbe oder zum Kaffee, ohne die eigentlichen Ursachen zu erforschen. Statt nach dem Problem zu suchen, behandeln wir nur die Symptome.
Doch selbst wenn wir den Entschluss fassen, zum Arzt zu gehen, um eine umfassende Untersuchung anzufordern, werden nicht immer alle wichtigen Blutwerte überprüft. Es fehlt oft an einer ehrlichen und ganzheitlichen Betrachtung der Blutwerte. Selbst wenn bestimmte Werte überprüft werden, liegt der Fokus meist darauf, Mängel auszugleichen, anstatt einen optimalen Bereich anzustreben. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst machen, wie entscheidend eine umfassende Untersuchung und Interpretation der Blutwerte für unsere Gesundheit ist.
Sowohl das Gesundheitssystem als auch wir als Patienten müssen ein größeres Bewusstsein für dieses Thema entwickeln, um eine präventive und ganzheitliche Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Warum regelmäßige Blutbilder wie Kontrolllämpchen für unsere Gesundheit sind
Es ist wichtig, regelmäßig ein Blutbild machen zu lassen, um frühzeitig mögliche gesundheitliche Tendenzen zu erkennen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Tank eines Autos. Die meisten von uns fahren zur Tankstelle, wenn die Tankanzeige in den orangen oder roten Bereich geht und nicht erst, wenn das Auto stehenbleibt. Unser Körper hat leider keine solche Anzeige, aber er kommuniziert mit uns über Symptome.
Wenn es uns gut geht, sind wir fit, leistungsfähig und haben Spaß am Leben. Doch wenn Probleme auftreten, wie Stimmungsschwankungen oder häufige Krankheiten, sind das Signale unseres Körpers, dass etwas nicht stimmt. Leider neigen wir dazu, diese Symptome oft zu ignorieren.
Beim Arzt wird manchmal ein Blutbild gemacht, aber welche Werte überprüft werden, liegt meist im Ermessen des Arztes. Oft wissen Patienten nicht, welche Werte wichtig sind. Es mangelt oft an einer umfassenden Untersuchung und Interpretation der Blutwerte. Das Problem liegt nicht nur beim Blutbild, sondern auch darin, dass Ärzte aufgrund von Zeitmangel nicht immer bereit sind, informierte Patienten zu unterstützen. Es besteht oft ein Vertrauensverhältnis, bei dem Patienten davon ausgehen, dass Ärzte alles wissen.
Doch bei bestimmten Werten gibt es keine klare Definition von Gesundheit. Es reicht nicht aus, dass Organe gesund sind und Entzündungen nicht nachgewiesen werden. Wir müssen darüber hinaus in den optimalen Bereich gelangen, um wirklich gesund zu sein. Es ist wichtig, diese Lücke zu erkennen und uns bewusst zu machen, dass eine umfassende Untersuchung und Interpretation der Blutwerte für unsere Gesundheit von großer Bedeutung ist. Nur so können wir präventiv handeln und ein ganzheitliches Verständnis unserer Gesundheit entwickeln.
Warum der Normbereich im Blutbild nicht aussagekräftig ist
Jedes Mal, wenn ich meine Blutwerte beim Arzt besprochen habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich überdurchschnittlich gesund bin. Der Normbereich in einem Blutbild ist lediglich ein Durchschnittswert, der auf den eingereichten Daten basiert. Leider stammen die meisten Blutwerte im Labor, die ausgewertet werden von Menschen, die sowieso schon krank sind oder ungesund leben. Daraus ergibt sich dann ein Durchschnittswert.
Es kommt daher häufig vor, dass Menschen sich mit gesundheitlichen Beschwerden herumplagen, obwohl ihre Blutwerte im Normbereich liegen. Oftmals werden ihnen dann beispielsweise Vitaminpräparate oder andere Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, die jedoch keine spürbare Verbesserung bringen.
Der Normbereich ist nicht unser Maßstab, denn wir streben nach einem besseren Zustand. Wir sollten danach streben, in den oberen rechten Bereich des Blutbildes zu gelangen, wo eine optimale Gesundheit erreicht wird. Das bedeutet, dass wir uns nicht mit dem Durchschnitt zufrieden geben, sondern unsere Gesundheit auf ein höheres Niveau heben wollen.
Blutwertanalyse enthüllt meine individuellen Mängel bei Zöliakie
Bei meiner Blutwertanalyse wurden einige Mängel festgestellt. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Ergebnisse komplett individuell sind und sich auf meine Blutwerte im Mai 2023 beziehen. Diese Mängel weisen nicht darauf hin, dass jeder mit Zöliakie die gleichen Unregelmäßigkeiten aufweist.
Rote Blutkörperchen: Anämie und niedriger Hämoglobinspiegel - nicht optimal. (Erläuterung: Anämie bezeichnet einen Zustand, bei dem die Anzahl der roten Blutkörperchen oder der Hämoglobinspiegel im Blut niedriger als normal ist. Rote Blutkörperchen enthalten Hämoglobin, ein Protein, das für den Transport von Sauerstoff im Körper verantwortlich ist. Ein niedriger Hämoglobinspiegel deutet darauf hin, dass weniger Sauerstoff zu den Geweben transportiert wird, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche und Kurzatmigkeit führen kann. Anämie kann verschiedene Ursachen haben, darunter Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel oder bestimmte Erkrankungen.)
Eisenmangel: Mein Ferritinwert liegt bei 25, sollte jedoch zwischen 100 und 150 liegen.
Vitamin D: Mein Wert beträgt 34, sollte jedoch im Bereich von 70-100 liegen. Und das, obwohl ich bereits täglich Vitamin D supplementiere!
Schilddrüse: Mein TSH-Wert liegt bei 1,0, was optimal ist. Allerdings habe ich einen Mangel an aktivem Hormon (FT3), der sich an der unteren Grenze befindet.
Basierend auf meinen individuellen Blutwerten habe ich einen maßgeschneiderten Therapieplan erhalten. Ich habe mich daraufhin mit den entsprechenden hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln eingedeckt, die mir empfohlen wurden.
Nach acht Wochen werde ich eine erneute Blutuntersuchung durchführen lassen, um zu überprüfen, ob ich die Mängel erfolgreich behoben und meine Speicher wieder aufgefüllt habe.
Allgemeine Empfehlungen zur Durchführung eines Blutbilds
Es wird empfohlen, eine Reihe von Werten bestimmen zu lassen, um einen umfassenden Überblick über die Gesundheit zu erhalten. Dazu gehören
der CRP-Wert, der auf Entzündungen im Körper hinweisen kann, sowie die Messung der Spiegel von
Magnesium
Zink
Vitamin D
B12 (insb. bei Vegetariern und Veganern) und
B9 (Folsäure), die wichtige Nährstoffe für verschiedene Körperfunktionen sind.
Ein Selbsttest auf Omega-3-Fettsäuren kann auch sinnvoll sein.
Weitere zu berücksichtigende Werte umfassen
Q10 (spielt eine große Rolle bei der Energiebereitstellung in den Körperzellen)
Ferritin (Eiweiß, das Eisen speichert)
Cortisol
Gesamteiweiß
TSH, fT3 und fT4 zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion sowie
Selen und Jod im Urin zur Überprüfung der Mineralstoffversorgung.
Die genannten Werte bieten eine gute Grundlage für die Beurteilung der Gesundheit, sollten jedoch in Absprache mit einem Arzt oder Fachpersonal bestimmt werden, um eine umfassende Interpretation und individuelle Beratung zu erhalten. (Quelle Bestimmung allgemeiner Blutwerte: Hannah Willemsen).
Es ist wichtig zu beachten, dass der individuelle Bedarf an Nährstoffen je nach Alter, Geschlecht, Umständen und Aktivitätslevel variieren kann. Dies gilt insbesondere für bestimmte Gruppen wie Sportler, kranke Personen, ältere Menschen sowie schwangere und stillende Frauen. Diese Gruppen haben in der Regel einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen, um ihre spezifischen Anforderungen zu erfüllen und ihren Körper optimal zu unterstützen. Es ist daher ratsam, bei der Bestimmung der benötigten Werte auch den persönlichen Hintergrund und die individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Wie geht's weiter?
Im Anschluss an die Blutentnahme wurden auch Stuhl- und Urinproben entnommen, um weitere Informationen über meinen Gesundheitszustand zu erhalten. Diese Proben ermöglichen eine genauere Analyse und können Aufschluss über die Funktion des Verdauungssystems, den Stoffwechsel und andere wichtige Parameter geben. Die Auswertung der Stuhl- und Urinproben ergänzt somit die Blutwertanalyse und unterstützt bei der Beurteilung des Gesamtzustands und der möglichen Nährstoffmängel. Mit diesen zusätzlichen Informationen kann eine individuell angepasste Therapie oder Ernährungsempfehlung entwickelt werden, um den Körper bestmöglich zu unterstützen und das Wohlbefinden zu verbessern.
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