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Wenn Glutenunfälle passieren: Ein ehrlicher Blick auf Scham, Frust und Menschlichkeit

  • Autorenbild: Eva Gancarz
    Eva Gancarz
  • 6. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Ein kleiner Einkauf in Budapest

Ich bin immer noch in Budapest. Es war ein schöner Tag, ich habe geröstete, gesalzene, abgepackte Nüsse gekauft. Wie immer habe ich die Zutatenliste gescannt, mir übersetzen lassen, zweimal gelesen. Eigentlich war alles okay.


Das Bauchgefühl trügt nicht

Ein paar Stunden später bekam ich Bauchschmerzen. Kein Weltuntergang, aber eindeutig. Dieses Ziehen kenne ich.


Der Blick auf die Verpackung – und die Erkenntnis

Ich habe die Verpackung nochmal rausgeholt. Noch einmal genau geschaut. Und da stand es. Mittendrin auf der Zutatenliste: Weizenmehl.

Wie konnte ich das übersehen? Irgendwie reingerutscht. Irgendwie doch kein "irgendwie", sondern ein klassischer Glutenunfall.


Instagram-Umfrage: Wie oft passiert das?

Ich habe auf Instagram gefragt, wie oft das anderen passiert. Das Ergebnis war deutlich:

  • 84% sagen: Ja, kommt vor.

  • 6% sagen: Niemals.

  • 10% sagen: Ich achte da gar nicht so drauf.


Was bleibt – außer Schmerzen?

Diese Antworten haben mich nachdenklich gemacht. Denn die eigentliche Frage ist ja: Was passiert da – außer den Schmerzen?

Für manche ist es ein Tag mit Bauchgrummeln. Für andere sind es mehrere Tage mit Müdigkeit, Hautreaktionen, Entzündungen. Und für viele: Scham. Frust. Wut. Auf sich selbst, auf die Umstände, auf die verdammten Zutatenlisten.


Warum Glutenunfälle wirklich passieren

Ich merke: Diese Unfälle passieren nicht, weil wir leichtsinnig sind. Sondern weil wir müde sind. Müde vom ständigen Kontrollieren. Weil wir einfach mal "Mensch" sein wollten. Weil die Sprache fremd ist, das Etikett unklar, der Kellner ungenau.


Die medizinische Seite – und die emotionale

Und ja: Medizinisch gesehen führt ein einzelner Glutenunfall nicht sofort zur Rückbildung der Darmzotten. Die eigentliche Gefahr liegt in der dauerhaften, unbemerkten Belastung.

Aber auch ein einzelner Unfall kann Folgen haben. Körperlich wie emotional. Glutenunfälle sind nicht nur spürbar. Sie sind kleine emotionale Rückschläge.


Du bist nicht allein

Deshalb möchte ich dir heute nur eins sagen: Wenn dir das passiert – du bist nicht allein.

Du musst dich nicht schämen.

Du bist nicht unvorsichtig.

Du bist jemand, der versucht, so gut wie möglich durch eine Welt zu navigieren, die an vielen Stellen nicht für dich gemacht ist.


Und ja: Manchmal tut’s weh.

Aber das macht dich nicht schwach.


Herzlich

Deine Eva


 
 
 

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