Peru, unsere letzte Station in Südamerika
Am 04.04.2018 sind wir von Bolivien nach Peru mit dem Bus gereist. Die Fahrt war nicht angenehm. Die Toilette hat nicht funktioniert, es war eisig kalt, die Zeit am Grenzübergang hat ewig gedauert. Als wir in Peru am Grenzübergang ankamen, hatte ich, wie immer, Hunger. Da ich kein Bargeld dabei hatte und kein Geldautomat in der Nähe war, habe ich von einem Mitreisenden Geld geschnort, um mir wenigstens einen Apfel zu leisten. Als Dankeschön hat er danach im Bus mein Hähnchen bekommen, das wir als Verpflegung während der Busfahrt erhalten haben.
Erste Erfahrungen mit der Höhenkrankheit
In Puno angekommen, hatten wir unser Hotelzimmer im zweiten Stock. Fit wie wir sind, haben wir natürlich die Treppe genommen. Ein fataler Fehler! Schon im 1. Stock konnten wir nicht mehr! Wir waren so außer Puste und haben uns gefragt, was mit uns in Bolivien passiert ist. Haben wir unsere Ausdauer irgendwo zwischen Bolivien und Peru verloren? Wieso fällt uns das Atmen so schwer? Wieso ist uns so übel und flau im Magen?
Ein Blick in Google verrät uns: Puno liegt auf 3.827 Metern Höhe. Das ist ordentlich. Kein Wunder, dass die Luft hier oben so knapp ist.
Und wir wollten noch höher! Eines Tages machten wir einen Ausflug zum höchsten Punkt Punos. Uns wurde abgeraten, dort zu Fuß zuhinzulaufen. Nehmt euch lieber ein Taxi. Gesagt, getan. Der Ausblick auf Puno war unbeschreiblich. Es hat sich gelohnt!
Alpaka-Wolle, überall zu kaufen
Wie findet ihr meinen neuen Pulli? In Peru laufen alle, sowohl Einheimische als auch Touristen, mit Alpaka-Klamotten herum. Also wir auch. Die Wolle hält uns schön warm und irgendwie muss man sich auch anpassen 😉 Ich habe tatsächlich überlegt, ob ich nicht in Deutschland mit dem Verkauf von Alpaka-Kleidung starten soll. Ich habe sogar schon Kontakt zu einem Zulieferer. Aber durch die strengen Einlieferungsbestimmungen habe ich das Projekt wieder ganz schnell verworfen.
Titicacasee & las islas de los Uros
Der Titicacasee ist der größte See der Welt oberhalb 2000 m. Unser Guide warnte uns, aufgrund der Höhe auf unseren Körper zu hören und regelmäßig Pausen einzulegen und es von der körperlichen Aktivität nicht zu übertreiben.
Wir sind auf dem Titicacasee zu den Einheimischen auf die islas de los Uros mit dem Boot gefahren. Die Uros leben auf insgesamt 49 „schwimmenden Inseln“, die sich auf dem See verteilen. Diese Inseln werden sie aus getrockneten Totora-Schilf hersgetellt.
Machu Picchu, Sehenswürdigkeit Nr. 1 in Peru
Am 12.04. sind wir zum Machu picchu gefahren. Im Nachhinein betrachtet ist dieser Auslug der teuerste unserer gesamten Reise gewesen. Denn wir mussten zwei Nächte in einem Dorf vor dem Machu piccu übernachten, sodass wir unseren gebuchten Zug zeitlich erreichen. Des Weiteren waren die Tickets mit der Inka Rail übertrieben teuer (ca. 100€). Der Machu picchu an sich kostet auch nochmals Eintrittsgeld (40€) und wenn man keine drei Stunden für den Fußmarsch vom Fuße des Berges bis hoch an die Spitze der Sehenswürdigkeit einplant, kostet der Bus auch nochmals 12$ pro Person one-way.
Natürlich war es oben angekommen beeindruckend zu sehen, wie gut die im 15. Jahrhundert von den Inka gegründete Stadt in den peruanischen Anden erhalten geblieben ist. Kulturelles Programm war somit auch abgehakt 😉
Wie war es mit der glutenfreien Ernährung in Peru?
Machbar. Ähnlich wie in Bolivien wird in Peru sehr viel aus Quinoamehl gemacht. Quinoa ist, wie ihr wisst, glutenfrei. Zu meiner Freude. Auch als wir den Ausflug zu den Inseln der Uros gemacht haben, wurden wir tagsüber mit Reis, Spiegelei und Quinoa-Suppe verpflegt.
Auch bei meiner Stadtführung durch Arequipa sind wir an einem Restaurant vorbei gekommen (Chaqchao Chocolates), ein Schokoladen-Restaurant, wo es zu meiner Freude neben Schokoladen-Tee auch glutenfreien Kuchen gab. In Peru gibt es auch viele Essensstände und Shakes auf Früchtebasis. Für umgerechnet einen Euro kann man sich alle leckeren und gesunden Zutaten (Karotten, rote Beete, Apfel, Orange, Aloe Vera, Honig) in einen Shake mischen lassen und den Liter gemütlich genießen:
Rainbow Mountain, mein persönliches Highlight der Reise
Jedes Mal, wenn ich gefragt werde, was das besonderste Erlebnis meiner Reise war, antworte ich „Rainbow Mountain„. Der Vinicunca, den man in einem Tagestrip von Cusco aus erreicht, wirkt wegen seiner sieben verschiedenen Farben wie ein Regenbogen. Die Farben sind durch überlagerte Mineralien entstanden, die sich in den letzten Millionen Jahren abgesetzt haben. Den Berg kann man erst seit ein paar Jahren besteigen, da der Vinicunca noch bis vor Kurzem mit einer Eisschicht bedeckt war. Durch den Klimawandel hat sich dieses Naturschauspiel durch Schmelzen des Gletschers hervorgetan.
Und jetzt haltet euch fest: Der Berg liegt auf einer Höhe von 5200 Metern. Hier bin ich wirklich an meine körperlichen Grenzen gestoßen. Ich habe mir vorab in Cusco noch eine Tüte voller Coca Leaves gekauft, die durch das Kauen und Freisetzen der darin enthaltenen Aromen und Stoffen gut gegen die Höhenkrankheit sein sollen.
Die Wanderung ging ca. 5 Kilometer lang und einige vor uns sind aufgrund der Höhenkrankheit und Sauerstoffmangel umgekippt oder haben sich aus Erschöpfung einen Muli genommen, um die letzten Kilometer nach oben transportiert zu werden.
An einem unserer letzten Abenden in Peru haben wir uns noch mit einem Freund getroffen. Als lokale Speise gilt hier das Guinea Pig. Zu deutsch: Meerschweinchen. Na klar, mussten wir dies auch mal ausprobieren. Also haben wir uns ein gegrilltes Meerschweinchen bestellt. Aber mehr als eine Messerspitze konnte ich davon nicht essen. Allein die Vorstellung daran ist dann doch etwas sehr …
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